DE3119736C2 - - Google Patents
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- F03—MACHINES OR ENGINES FOR LIQUIDS; WIND, SPRING, OR WEIGHT MOTORS; PRODUCING MECHANICAL POWER OR A REACTIVE PROPULSIVE THRUST, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- F03D—WIND MOTORS
- F03D1/00—Wind motors with rotation axis substantially parallel to the air flow entering the rotor
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F03—MACHINES OR ENGINES FOR LIQUIDS; WIND, SPRING, OR WEIGHT MOTORS; PRODUCING MECHANICAL POWER OR A REACTIVE PROPULSIVE THRUST, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
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Description
Die Erfindung betrifft eine Windturbine der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
Solche Windturbinen arbeiten im allgemeinen mit einem Spit
zenwirkungsgrad, wenn sie mit ihrer Nabe in den Wind gerich
tet sind oder einen Winkel von 1° oder 2° mit dieser Richtung
bilden. Damit sich die Nabe selbst in den Wind stellen kann,
sind die Nabe und eine Welle, welche die Nabe mit der Bela
stung der Windturbine verbindet, um die vertikale Gierachse
drehbar.
Es sind bereits sowohl aktive als auch passive Vorrichtungen
zur Gierstabilisierung, d. h. zur Drehung um die Gierachse der
Windturbine benutzt worden, um eine gewünschte Ausrichtung
der Windturbine in bezug auf den Wind aufrechtzuerhalten. Bei
den aktiven Vorrichtungen wird ein Windrichtungsfühler be
nutzt, der über eine Steuereinrichtung eine Vorrichtung für
den Gierantrieb der Nabe betätigt, um die Nabe in den Wind zu
stellen, und eine Vorrichtung, die diese Stellung so lange
aufrechterhält, wie die Windrichtung konstant bleibt. Die
passive Vorrichtung arbeitet nach dem Prinzip einer Wetter
fahne, wobei die Belastung der Nabe und der mit dieser ver
bundenen Teile durch den Wind die Ausrichtung der Windturbine
in den Wind aufrechterhält. Die aktiven Vorrichtungen können
zwar die Windturbine in den Wind stellen und darin halten,
sie erfordern jedoch komplexe Einrichtungen und verringern
deshalb die Wirtschaftlichkeit der Windturbine, indem sie die
Kosten der durch die Windturbine erzeugten Energie erhöhen.
Eine Windkraftanlage mit aktiver Gierstabilisierung ist z. B.
aus der DE-PS 8 09 179 bekannt. Bei dieser Windkraftanlage ist
die Gierachse seitlich versetzt von der Drehachse der Nabe
angeordnet, und es ist ein Hilfs- oder Seitenwindrad vorge
sehen zum Bewegen des Hauptwindrades um die Gierachse. Da
durch, daß das Hauptwindrad gegenüber der Gierachse so ver
setzt ist, daß der resultierende Schubvektor mit der Dreh
achse ausgerichtet ist, wird ein Giermoment erzeugt, das be
strebt ist, in Getrieberädern den kraftschlüssigen Eingriff
aufrechtzuerhalten, um Schwingungsbewegungen um die vertikale
Gierachse zu vermeiden.
Die passive Gierstabilisierung hat sich bei Windturbinen, die
relativ kurze und steife Blätter haben, als relativ wirksam
erwiesen. Bei modernen großen Windturbinen, die Blätter mit
einer Länge von 38 m oder mehr haben, haben jedoch die Blät
ter zur Erzielung eines minimalen Gewichts manchmal einen
hohlen Verbundaufbau mit einer beträchtlichen Eigenelastizi
tät. Wenn solche Windturbinenblätter starr an der Nabe befe
stigt und in vertikaler Richtung unterschiedlichen Anströmge
schwindigkeiten sowie der Schwerkraft während des normalen
Betriebes ausgesetzt sind, neigen sie zum zyklischen Verbie
gen oder "Schlagen", das dem Beibehalten der Ausrichtung der
Windturbine in den Wind entgegenwirkt. Wenn die Blätter zum
Kompensieren der in vertikaler Richtung unterschiedlichen An
strömgeschwindigkeiten an der Nabe in bezug auf die Wippachse
quer zu der Drehachse der Nabe und der Welle gelenkig befe
stigt sind, eliminiert die Drehung der so befestigten Blät
ter dieses elastische Schlagen, was aber trotzdem zu einer
horizontalen Präzession der Nabe und der Blätter um die
Wippachse führt. Diese Präzession ist das Ergebnis des kom
binierten Drehens und Wippens der Blätter unter dem Einfluß
von in vertikaler Richtung unterschiedlichen Anströmge
schwindigkeiten und der Schwerkraft und führt dazu, daß die
Windturbine selbst sich gegenüber der richtigen Ausrichtung
in bezug auf den Wind durch eine Drehbewegung um die Gier
achse verlagert.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Windturbine der eingangs
genannten Art mit einer einfachen und wirtschaftlichen Vor
richtung zur passiven Gierstabilisierung zu versehen.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen
des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Da bei der Windturbine nach der Erfindung die Gierachse so
weit seitlich von der Drehachse der Nabe versetzt angeord
net ist, daß der resultierende Schubvektor durch die Gier
achse verläuft, wirkt auf die Windturbine kein Giermoment
ein. Die Bemessung der Versetzung wird so gewählt, daß der
resultierende Schubvektor, der in bezug auf die Nabendreh
achse geneigt ist, und zwar aufgrund der Präzession unter
dem Einfluß von in vertikaler Richtung unterschiedlichen An
strömgeschwindigkeiten, durch die Gierachse verläuft, um die
Gierstabilisierung der Nabe gegen den Einfluß der in vertika
ler Richtung unterschiedlichen Anströmgeschwindigkeiten zu
erreichen. Das Maß der Versetzung wird durch die mittlere
Windgeschwindigkeit am Aufstellungsort der Windturbine, durch
die Größe des Mittelwertes der in vertikaler Richtung unter
schiedlichen Anströmgeschwindigkeiten und durch die Geometrie
der Windturbine selbst bestimmt. Aufgrund des Schlagens oder
Wippens der Blätter ist der Schubvektor gegenüber der Naben
drehachse winkelversetzt angeordnet. Durch das seitliche Ver
setzen der Gierachse gegenüber der Nabendrehachse in eine Po
sition, die kollinear zu dem Schubvektor ist, wird verhin
dert, daß der Schubvektor ein Momentenungleichgewicht der
Windturbine um die Gierachse hervorruft, und wird eine Gierstabi
lisierung der Windturbine in einer Winkel- oder Kursrichtung
bewirkt, die in einer Linie mit dem Wind ist, so daß sich
ein optimaler Betriebswirkungsgrad ergibt. Während zur Gier
stabilisierung der oben angegebenen bekannten Windkraftanla
ge ein Giermoment erzeugt wird, wird also bei der Windturbi
ne nach der Erfindung die Versetzung so gewählt, daß der re
sultierende Schubvektor durch die Gierachse verläuft und so
mit auf die Windturbine nach der Erfindung kein Giermoment
einwirkt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung bilden den Gegen
stand der Unteransprüche.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher
beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine Vorderansicht der Windturbine nach der
Erfindung,
Fig. 2 eine vergrößerte perspektivische Ansicht
der Turbinennabe, von der Teile weggebrochen
sind, um Einzelheiten der Konstruktion sicht
bar zu machen,
Fig. 3 eine Seitenansicht der Windturbine,
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Windturbine,
die das Zusammenfallen der Turbinen
gierachse und des Vektors des Gesamt
windschubes, der auf die Turbinenblätter einwirkt,
zeigt,
Fig. 5 eine Querschnittansicht des in Fig. 3 darge
stellten oberen Blattes nach der Linie 5-5 von
Fig. 3, die die Auftriebs- und Luftwiderstands
kräfte an diesem Blatt zeigt,
Fig. 6 eine Querschnittansicht des in Fig. 3 darge
stellten unteren Blattes nach der Linie 6-6,
die die Auftriebs- und Luftwiderstandskräfte
an diesem Blatt zeigt,
Fig. 7 in Draufsicht eine bekannte Windturbine,
bei der sich die Gierachse und die
Nabendrehachse schneiden, wobei außerdem die
Schräglage des Gesamtrotorschubrektors gegenüber
der Drehachse der Nabe aufgrund des Schlagens oder
Wippens der Blätter gezeigt ist,
Fig. 8 in einer ähnlichen Ansicht wie in Fig. 7 die
Gierfehlausrichtung der bekannten Windturbine
zu der Windrichtung aufgrund der Winkelversetzung
oder Schräglage des Schubvektors bezüglich der
Gierachse,
Fig. 9 eine graphische Darstellung der Beziehungen zwischen
der Gierbeschleunigung und dem Gierwinkel für
zwei typische große Windturbinen, die den in den
Fig. 7 und 8 gezeigten bekannten Aufbau haben,
wobei eine der Turbinen mit einer Wipp- oder
Gelenkverbindung zwischen den Blättern und der
Nabe versehen ist, wogegen die andere mit einer
starren Verbindung versehen ist, und
Fig. 10 eine graphische Darstellung der Beziehung zwi
schen dem Leistungsverhältnis und dem Gierwinkel
sowie zwischen dem Schubverhältnis und dem Gier
winkel für eine typische große Windturbine.
Gemäß den Fig. 1-4 hat eine gierstabilisierte Windturbine
zwei Flügelprofilblätter 6 und 7, die an
einer drehbaren Nabe 9 befestigt sind und sich von der
Nabe aus nach vorn und radial nach außen erstrecken. Die
Nabe ist um eine horizontale Drehachse 12 drehbar und mit der Windtur
binenbelastung, d. h. mit einem elektrischen Generator oder
Wechselstromerzeuger (nicht dargestellt) durch eine
Welle 15 (Fig. 2), die ebenfalls um die Drehachse 12 drehbar
ist, verbunden. Die Belastung und Getriebe (nicht
dargestellt), das zum Übersetzen der Drehzahl der Welle 15
auf die der Belastung erforderlich ist, sind in einer Gondel
18 angeordnet, die im normalen Betrieb unmittelbar auf der
Luvseite der Blätter und der Nabe angeordnet ist. Die Gondel 18
und die Baugruppe aus der Nabe 9 und den Blättern 6, 7 sind wie eine
Wetterfahne durch den Wind um eine vertikale Gierachse 21 drehbar, die
mit der vertikalen Achse eines Turms 24 zusammen
fallen kann, auf welchem die Windturbine auf einem Gierlager
27 drehbar gelagert ist. Gemäß den Fig. 1 und 4 ist die Gier
achse 21 seitlich versetzt von der Wellendrehachse 12 ange
ordnet, und zwar zum Zweck der Gierstabilisierung der Wind
turbine, um die Turbinennabe 9 insgesamt in den Wind gerich
tet oder innerhalb eines davon um einen oder zwei Grad ab
weichenden Bereiches zu halten.
Es ist allgemein bekannt, daß Winde häufig in vertikaler Richtung
unterschiedliche Geschwindigkeit aufweisen. Das heißt, die Wind
geschwindigkeit in der Nähe der Erdoberfläche ist im all
gemeinen beträchtlich kleiner als die an von der Erdober
fläche entfernten Punkten, d. h. als die in einer Entfernung
von 60 oder 90 m von der Erdoberfläche gemessene Windge
schwindigkeit. Wenn angenommen wird, daß die Blätter den
gleichen Anstellwinkel haben, wird demgemäß bei der Dreh
hung der Blätter in jedem einzelnen Zeitpunkt das oberste
Blatt Winden größerer Geschwindigkeit und größeren Anblase
winkels als das unterste Blatt ausgesetzt sein. Gemäß
den Fig. 5 und 6 wirkt auf das obere Blatt 6 an jeder
axialen Stelle auf demselben, die durch einen Radius r
definiert ist, der von der Nabendrehachse 12 aus gemessen wird,
Luft mit einer resultierenden Geschwindigkeit ein, die sich
aus der Vektorsumme der Windgeschwindigkeit V w an einer
Stelle mit dem Radius r und der Windgeschwindigkeit Ω r,
die das Blatt aufgrund nur seiner eigenen Drehung erfährt,
zusammensetzt. Die Resultierende bildet mit der Sehne des
Blattes 6 einen Anblasewinkel α 1. Ebenso ist die resultieren
de Geschwindigkeit des Windes, der auf das Blatt 7, das un
terste Blatt, einwirkt, die Vektorsumme der Windgeschwindig
keit V w ′ an einer Stelle mit dem Radius r und
der Geschwindigkeit Ω r, die das Blatt 7 aufgrund seiner ei
genen Drehung erfährt. Diese Resultierende bildet aufgrund
der Größe der Windgeschwindigkeit V w ′ mit der Sehne des
Blattes 7 einen Anblasewinkel a 2, der wesentlich kleiner
als der Winkel α 1 ist. Da der Auftrieb, der jedem der
Blätter 6 und 7 zugeordnet ist, zu dem Anblasewinkel pro
portional ist, ist der Auftrieb an dem obersten Blatt, wie
dargestellt, wesentlich größer als der Auftrieb an dem
untersten Blatt. Wenn sich die Blätter drehen, nimmt jedes
Blatt periodisch eine obere und eine untere Position ein,
weshalb, wenn die Blätter starr an dem Rotor befestigt sind,
die Veränderung des Auftriebes, der auf jedes Blatt einwirkt,
wenn diese periodisch eine obere und eine untere Position
einnimmt, ein periodisches Verbiegen oder "Schlagen" des
Blattes verursacht. Dieses Schlagen ist nicht nur potentiell
nachteilig für das Blatt, sondern hat auch zur Folge, daß
die Windturbine durch Drehung um ihre Hochachse von ihrem rich
tigen Kurs abweicht, und zwar zum Teil durch Gierstörmomente,
die direkt aus der Blattverbiegung resultieren, und zum Teil
aufgrund einer Winkelverschiebung des resultierenden Vektors
des auf die Blätter einwirkenden Schubes.
Das periodische Verbiegen oder Schlagen kann durch eine Dreh-
oder Gelenkverbindung zwischen den Blättern und der Nabe
eliminiert werden, wie es in Fig. 2 gezeigt ist. Die
Blätter sind, wie dargestellt, an einer hohlen Stummelachse
30 befestigt, durch die die Welle 15 hindurchführt.
Die Welle 15 und die Stummelachse 20 sind mit fluchtenden
Löchern versehen, welche einen Gelenkstift aufnehmen,
der insgesamt quer sowohl zu der Drehachse 12 als auch zu
den Längsachsen der Blätter angeordnet ist und dessen Längsachse die Wippachse 33 bildet. Aufgrund dieser
Gelenk- oder Wippkonstruktion wird das obenerwähnte perio
dische Blattschlagen durch ein zyklisches Schwenken der
Blätter 6, 7 auf der Nabe 9 um die Wippachse 33
ersetzt. Wenn sich die Blätter 6, 7 unter dem
Einfluß des vorherrschenden Windes drehen, werden sie sich
demgemäß zyklisch in den Wind (mit dem Wind) und weg von
dem Wind (entgegen dem Wind) bewegen, und zwar durch zykli
sches Wippen auf dem Gelenkstift um die Wippachse 33.
Dieses Wippen oder Schwenken um den Gelenkstift, wenn sich
die Blätter 6, 7 drehen, bewirkt durch Präzession eine Drehung
der Nabe 9 und der Blätter um die Wippachse 33, die dann am
größten ist, wenn der Gelenkstift vertikal ausgerichtet
ist. Die Größe dieser durch Präzession hervorgerufenen
Drehbewegung wird zwar von der Windgeschwindigkeit, dem
Windgradienten, der Blattkonfiguration und von anderen
Aspekten der Turbinenkonstruktion sowie von den Betriebs
bedingungen abhängig sein, dieses durch Präzession her
vorgerufene Drehen führt jedoch dazu, daß die Nabe und die
Blätter um einen oder zwei Grad von der Windrichtung ab
weichen. Gemäß Fig. 7 bewirkt die Winkelabweichung der
Nabe 9 und der Blätter 6, 7 von der Windrichtung eine gleiche
Schräglage oder Winkelabweichung des resultierenden Vektors
des auf die Blätter einwirkenden Gesamtschubes, wobei
dieser Schubvektor sich per Definition normal zu einer Linie
erstreckt, die die Blattspitzen schneidet. Die Schräglage
des Schubvektors bedeutet eine Winkelabweichung des Vektors
von der kollinearen Ausrichtung mit der Gierachse 21. Der
versetzte Schubvektor übt deshalb ein Giermoment auf die Wind
turbine aus, das zu einer übertriebenen Gierabweichung von
der gewünschten Windrichtung führt, wie es in Fig. 8
gezeigt ist.
In Fig. 9 sind die Auswirkungen der Versetzung des Schub
vektors in Verbindung mit der resultierenden Nabengierab
weichung bei einer Windgeschwindigkeit von 25 m/s für zwei bekannte
große Windturbinen mit Gelenk (Gelenkrotor oder gelenkiger
Blattanschluß) bzw. ohne Gelenk (gelenkloser Rotor oder starrer Blattanschluß)
gezeigt. Diese Kurven zeigen, daß sich die beiden bekannten
Windturbinen,
die sich frei um eine Gierachse drehen können, selbst um
die Hochachse gegenüber dem gewünschten 0°-Kurs (Anströmungs
winkel) beträchtlich verdrehen werden. Der Gelenkrotor wird
daher, wenn bei einem Anströmwinkel von 0° begonnen wird,
sich um ungefähr 15° gegenüber dem Kurs um die Hochachse
verdrehen, während der gelenklose Rotor, wenn er auf 0°
eingestellt ist, sich um -33°, -22° oder ungefähr 55° um
die Hochachse gegenüber dem gewünschten Kurs verdrehen könnte,
bevor die Gleichgewichtskurse (Gierbeschleunigung null)
erreicht werden. Beide Windturbinen werden bei diesen versetzten
Gierkursen aufgrund eines Ausgleiches des Schubmoments
durch aerodynamische Kräfte an den Blättern gierstabilisiert.
Gemäß Fig. 10 werden sowohl das Schubverhältnis als auch
das Leistungsverhältnis optimiert, indem die Windturbine dem
Wind im wesentlichen direkt entgegengedreht gehalten wird.
Das Leistungsverhältnis ist ein Maß für die abgegebene
Leistung der Windturbine dividiert durch die verfügbare Leistung
der Windströmung, die durch die Turbine aufgefangen wird,
und das Schubverhältnis ist ein Maß für den Schub an den
Turbinenblättern dividiert durch den gesamten Schub, der aus
der Windsäule verfügbar ist, die durch die Turbinenblätter
aufgefangen wird. Demgemäß wird gemäß Fig. 10 jede nennens
werte Abweichung von dem gewünschten 0°-Gierwinkel-Kurs
das Energieerzeugungsvermögen der Windturbine beträchtlich
verschlechtern.
Deshalb ist bei der hier beschriebenen Windturbine die Gierachse 21 seit
lich gegen die Drehachse 12 der Nabe 9 in einem Ausmaß versetzt
angeordnet, durch das die Gierachse in eine Linie mit dem
winkelversetzten Schubvektor, der aus einer Präzession
der Nabe und der Blätter 6, 7 um die Wippachse 33 aufgrund des
Verbiegens oder Wippens der Blätter resultiert, gelangt.
Gemäß Fig. 4 ist daher der gesamte versetzte Schub an den
Blättern 6, 7 durch einen Schubvektor dargestellt, dessen Wirk
richtung durch die Gierachse 21 geht. Die Schräglage des
Schubvektors führt daher nicht zu einem unausgeglichenen
Moment, das auf die Windturbine ausgeübt wird, vielmehr geht
der Schubvektor durch diese Achse hindurch und kann dadurch
nicht ein weiteres Weggieren der Windturbine von dem gewünschten
Kurs verursachen. Demgemäß wird die Windturbine bei dem etwas
versetzten Kurs aufgrund der Präzession funktionsfähig
bleiben; die Größe dieser Versetzung von einem oder zwei
Grad wird das Energieerzeugungsvermögen der Windturbine nur
minimal verschlechtern.
Die Windturbine bleibt nicht
nur im wesentlichen gierstabil, sondern dieses Ergebnis
wird auch auf völlig passivem Wege erreicht, ohne daß
komplizierte und teuere Windfühler und Vorrichtungen zur
Gierpositionierung der Windturbine sowie zum Aufrechterhalten
einer gewünschten Gierlage erforderlich sind. Das Ausmaß
der Versetzung zwischen der Gierachse 21 und der Drehachse 12
der Nabe 9 wird von der Entwurfsgeometrie
der Windturbine sowie von den vorherrschenden Windbedingungen,
unter denen die Windturbine arbeiten muß, abhängig sein.
Anhand dieser Parameter können das Gierungleichgewicht
aufgrund des Blattschlagens oder -wippens sowie die Gier
achsenversetzung, die zum Kompensieren dieses Ungleich
gewichts ausreicht, berechnet werden.
Die Windturbine ist hier zwar in Verbindung mit
zwei gelenkig ange
schlossenen Blättern 6, 7 beschrieben worden, sie könnte jedoch
irgend
eine Anzahl von Gelenkblättern oder gelenklosen Blättern
haben. Bei gelenklosen Windturbinen
wird die Gierachse versetzt, um nicht nur
den versetzten Schubvektor zu kompensieren, sondern um auch
die das Gierungleichgewicht erzeugenden Blattbiegemomente,
die oben erwähnt worden sind, zu kompensieren. Wenn mehr
als zwei Blätter bei einer Windturbine benutzt werden,
die gelenkig angeschlossene Blätter hat, werden die Blätter
mit der Nabe durch eine Anordnung von kardanisch aufge
hängten Lagern statt durch ein einzelnes Gelenk verbunden.
Weiter kann die Windturbine
Blätter mit verstellbarem An
stellwinkel oder Blätter mit festem Anstellwinkel haben.
Claims (4)
1. Windturbine mit mehreren Flügelprofilblättern (6, 7),
die auf einer Nabe (9) befestigt sind, welche um eine hori
zontale Drehachse (12 ) drehbar und um eine vertikale Gier
achse (21) schwenkbar ist, mit einem Schubvektor, der aus
einer Präzession der Nabe (9) und der Blätter (6, 7) auf
grund des Wippens der Blätter um eine quer zur Drehachse
(12) und zur Blattlängsachse angeordnete Wippachse (33) re
sultiert, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Gierstabilisierung der Nabe (9) gegen den Einfluß von
in vertikaler Richtung unterschiedlichen Anströmgeschwin
digkeiten, die auf die Blätter (6, 7) einwirken, die Gier
achse (21) so weit seitlich versetzt von der Drehachse (12)
der Nabe angeordnet ist, daß der resultierende Schubvektor
durch die Gierachse (21) verläuft.
2. Windturbine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Blätter (6, 7) an der Nabe (9) gelenkig um die Wipp
achse (33) befestigt sind.
3. Windturbine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Nabendrehachse (12) und eine horizontale Linie,
die die Gierachse (21) mit der Drehachse an der Nabe (9) ver
bindet, sich unter einem Winkel schneiden, der ungefähr
gleich 1° bis 2° ist.
4. Windturbine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß sich die Nabe (9) auf der Leeseite der
Gierachse (21) befindet.
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